Wohl selten war Austria Wien vor einem Derby ein derart krasser Außenseiter wie vor dem jüngsten Spiel gegen Rapid. Coach Gerald Baumgartner wäre bei einer Niederlage wohl geflogen. Nicht wenige Fans überraschte es, dass er die Veilchen überhaupt noch betreuen durfte. Rapid ließ sich offenbar von diesen Meldungen blenden. Das Team ging fast schon hochmütig in die Partie. Zum Anfang des Spiels war dies auch durchaus gerechtfertigt.

Rapid mit der schnellen Führung
Nach 17 Minuten schien es so, als könne Baumgartner geistig schon einmal damit beginnen, sein Büro auszuräumen. Rapid Wien ging durch einen Treffer von Captain Steffen Hofmann in Führung. Dann allerdings verpasste es die Mannschaft von Trainer Zoran Basijic, nachzusetzen und die durchaus spürbare Unsicherheit des Gegners auszunutzen. Die Austria konnte sich fangen, fand langsam immer besser ins Spiel und wurde ihrerseits gefährlich. In der vierten Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verwandelte Lukas Rottpuller nach Freistoß zum Ausgleich. Es war der berühmt-berüchtigte psychologisch perfekte Moment. Rapid ging mit dem Schock in die Kabine und konnte sich von jenem in der zweiten Hälfte kaum erholen. Für den Endstand von 2:1 für die Austria sorgte schließlich Vance Sikov in der 84. Minute, der ebenfalls nach Freistoß für die Veilchen treffen konnte.

Rapid muss für Fans zahlen
Am Rande des Spiels erreichte Rapid zudem neben der Pleite gegen den Lokalrivalen eine weitere schlechte Nachricht. Nach den „Vorfällen“ durch die eigenen Anhänger bei Admira muss Rapid 20.000 Euro Geldstrafe zahlen. Die selbsternannten „Fans“ von Rapid hatten Wurfgeschosse auf das Feld gefeuert und pyrotechnisches Material abgebrannt – und ebenfalls durch die Gegend geworfen und damit die Gesundheit anderer Menschen gefährdet. Zudem bleibt es möglicherweise nicht bei der Geldstrafe: Da die Fans von Rapid Wiederholungstäter sind, könnte es erneut zu einer Sektorsperre wie zuletzt beim Gastspiel bei Altach kommen. Darüber möchte der Strafsenat der Bundesliga noch entscheiden.