Die Österreicher lieben den Fußball, allerdings interessiert sie die heimische Bundesliga kaum. Diese Erkenntnis kann man wohl aus der jüngst von der Europäische Ligen-Vereinigung (EPFL) veröffentlichten 7-Jahres-Bilanz über den Zuschauerschnitt gewinnen. Demnach belegt Österreich nur Rang 18 – von 25 Plätzen. An der Spitze thront die deutsche Bundesliga mit durchschnittlich 40.693 Fans pro Spiel.
Nur rund 7000 Menschen gehen in Österreich pro Spiel ins Stadion
In der österreichischen Bundesliga wollen laut Bilanz nur durchschnittlich 7046 Fans eine Partie im Stadion verfolgen. Tatsächlich zeigt damit die Tendenz aber sogar leicht nach oben: Laut der letzten entsprechenden Statistik waren es nur durchschnittlich 6872 Österreicher, die es für eine Bundesliga-Partie ins Stadion zog.
Hinter Deutschland folgen in der Statistik England (ca. 35.000), Spanien (ca. 27.500), Italien (ca. 22.100) und Frankreich (ca. 21.000). Es ist bemerkenswert, dass in Deutschland fast doppelt so viele Menschen ins Stadion gehen wie in der Serie A oder der Ligue 1, obwohl dort mehr Geld als in der Bundesliga im Spiel ist.
Stadionauslastung offenbart Österreichs Problem
Aber zurück zur österreichischen Bundesliga: Hier könnte man mit Recht sagen, dass die absoluten Zuschauerzahlen kaum Aussagekraft haben. In Deutschland leben beispielsweise 10 Mal mehr Menschen als in Österreich. Die Stadien der Topliga sind um ein Vielfaches größer. Beide Argumente sind zwar richtig, allerdings gibt es eine Statistik, die den Finger direkt in die Wunde des österreichischen Vereinsfußballs legt: die Stadionauslastung.
Die Auslastung der österreichischen Bundesliga-Stadien liegt gerade einmal bei 46,5 Prozent. Die Arenen sind nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Als Vergleich: Spitzenreiter in dieser Statistik ist die englische Premier League mit einer Auslastung von 96,5 Prozent. Die deutsche Bundesliga liegt mit 91,5 Prozent auf dem zweiten Rang. Wer eine Medienumschau über diese Bilanz macht, findet sehr aufschlussreiche Leser-Kommentare: O-Ton ist praktisch überall: „Wen interessiert schon die heimische Liga?“